12 Freiheit - Sinnformative Lebenskunst

Vom Urknall
zur Erfahrung
im Hier und Jetzt -
Leben und Erleben
ganz neu definiert..
CORONA
ein Teil des  Betriebssystem Leben?
Direkt zum Seiteninhalt

Freiheit
 
An dieser Stelle möchte ich mit dir kurz über den Begriff „Freiheit“ nachdenken, zumal er auch von mir ständig benutzt wird. „Freiheit“, steht für „erlebnistechnische Grenzenlosigkeit“ und schafft die Möglichkeiten für Verbundenheit und Erfahrung. Immer, wenn wir eine Begrenzung auflösen, war sie in diesem Moment anwesend.
 
Hinter jeder neu gewonnenen Freiheit wartet ein möglicherweise positive Emotionen. Ist die „Tür der Freiheit“ geöffnet und die Erfahrung gemacht, müssen wieder neue, unbenutzte Möglichkeiten her. Natürlich steht es uns frei, erworbene Freiheiten auch später oder gar nicht zu nutzen. Wir können sie auch sammeln. Wenn wir Geld auf einem Konto anhäufeln, tun wir genau das. Generell gilt aber: Stehen keine neuen, unbenutzten Freiheiten zur Verfügung, dürfen wir auch keine neuen beglückenden Momente erwarten. Wir können zwar die in unserem Besitz befindlichen Freiheiten weiter nutzen, aber in der Regel beglückt dies nie wie zu Beginn (wie das mehrfache Einsetzen desselben Puzzleteiles).
 
Verringern sich hingegen unsere zur Verfügung stehenden Freiheiten, so wirken diese Momente nicht beglückend, sondern schmerzlich. Daher kämpft ein jeder erbittert um seine Freiheiten und sucht ständig nach neuen. Uns erscheint alles attraktiv, was uns verspricht, unsere beglückenden Erlebnismöglichkeiten zu mehren.
 
Alle begehrenswerten Dinge in unserem Leben sind nur für die Freiheit gemacht: Ein Smartphone erhöht unsere Kommunikationsfreiheit, ein Auto die Bewegungsfreiheit, das Internet unsere Wissensfreiheit, Spül- und Waschmaschinen unsere verfügbare Zeit, um Freiheiten zu nutzen. Und das liebe Geld eröffnet uns gleich eine ganze Palette an Universalfreiheiten, aus denen wir fast beliebig wählen können.
 
Lautet somit das erklärte Hauptziel unseres Lebens somit „absolute Erlebnisfreiheit“?
 
Ganz sicherlich tun wir sehr viel für sie. Wir kaufen, handeln, schachern und gaunern. Vielleicht betrügen und rauben wir sogar für sie? Wir schließen Verträge und Abkommen, um uns wieder neue, aufregende Freiheiten zu sichern. Wir opfern Teile unserer Erlebnisrechte, um in der Zukunft noch mehr davon zu bekommen und nennen das „investieren“. Wenn wir unseren Kindern ein Smartphone schenken, soll ihnen das mehr Freiheiten eröffnen, aber eigentlich doch auch uns selbst, denn unsere Kinder sind ein Teil unseres erweiterten ICHs. Wenn wir der Kassiererin im Supermarkt ein liebes Lächeln schenken und eines zurückbekommen, haben wir unser eigenes ICH ein klein wenig erweitert, verbunden und befreit.
 
In jeder Handlung, sei sie auch noch so banal, steckt vielleicht im tiefsten Kern der Wunsch nach persönlicher Freiheit und erlebnistechnischer Grenzenlosigkeit.
 
Natürlich ist das nicht immer gleich offensichtlich. Zudem gibt es auch viele Handlungen, die verunglücken und das angestrebte befreiende Ziel nicht erreichen. Manchmal tun wir Dinge aus Gewohnheit weiter, die uns früher einmal Freiheit und Erfahrung versprachen, aber inzwischen eher einengen. Oft sind auch die Kosten für unsere angestrebten Freiheiten unverhältnismäßig hoch. Du hast sicherlich ein Auto, das dir diese wunderbare Bewegungsfreiheit ermöglicht. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, mit wie viel Unfreiheit du diesen Vorteil bezahlst? Wie viele Stunden anstrengend begrenzender Momente (Arbeit) hat dich das gekostet und kostet dich noch jetzt? Hunderte oder Tausende von Stunden? Viele Menschen schuften für ihren Urlaub, quälen und rackern sich ab oder leihen sich gar Geld, um nur ein paar Tage frei erleben zu dürfen.
 
Aber wie viel Unfreiheit kostet uns die Freiheit?
 
Um das herauszufinden, laufen in unserem Unterbewusstsein ständig Berechnungen, ob sich unser gegenwärtiges Handeln diesbezüglich überhaupt lohnt. Das Motto „Geiz ist Geil“ ist nichts anderes, als möglichst viel Freiheit für wenig Unfreiheit zu erlangen (Erlebnismaximierung). Dieser Spruch ist nicht erst die Erfindung einer Handelskette für Elektroartikel, sondern ein wichtiger Bestandteil der grundsätzlichen „Betriebssoftware“ eines jeden Lebewesens.  

 
Christoph Heinzel
45529 Hattingen

Zurück zum Seiteninhalt